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bekreuzte sich bebend. Da sagte Jakob: „Dir kann ich nichts anhaben; gehe, wohin du willst; doch sage vorher dem Abt: sein Bruder, der Satan, habe die Hammel in Empfang genommen.“ Der Hirte, dem das Entsetzten das Haar aufsträubte, wagte es doch, heraus zu stottern: Ach, gnädiger Herr Teufel! gebt mir doch einen Zeddel (Empfangsschein); sonst glaubt es mein Jungkherr und der Abt nicht. „Sage dem Abt, antwortete Jakob, diese Nacht um zwölf Uhr würde ich vor seinem Fenster erscheinen, und ihm zur Vergeltung einen schönen Festbraten mitbringen.“ – Der Hirte überließ die fetten Hammel Packan, der sie sicher bis an die Felsenwand trieb, wo sie Jakob band und herabtrug, und verkündete, zitternd am ganzen Leibe, allen Klosterbewohnern und dem Abt sein Abentheuer und den gedrohten Besuch. Die Mönche wurden aus den Betten geholt, und der Abt versammelte den ganzen Convent auf seinem Zimmer; und mit einem großen Weihwasserkessel und mit Hexenrauch

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)