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Vogel, schon gewöhnt, bergauf bergab zu laufen; und, was ihm das wichtigste war, es mußte Kathrinen und Veit wehe thun, den entflohenen Jakob darauf einher galloppiren zu sehen.

In der Mitte des Sommers verkleidete er sich als ein altes Mütterchen, und schlich so einige Tage in der Gegend von Veits Burg herum, und sah, hinter Gebüsch versteckt, seine Feindin auf ihrem schwarzen Klepper, mit ihrem Vater, Stundenlang durch die Fruchtfelder der Bauern die Kreuz und die Quer durchreiten, um hier und da einen Hasen aufzujagen. Bei der dritten einbrechenden Nacht ersah er endlich seine Gelegenheit.

Kathrine übergab das mit Schweiß überdeckte Roß zwei Stallbuben, welche vor der Burg auf einer umschloßnen Wiese die Füllen hüteten, um das Pferd allmählig abzukühlen. Die Buben banden das Pferd an einen Baum in dem nahen Gehölz, und machten sich Feuer an, da der Abendwind etwas kalt ging, und

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)