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Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/25

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Schaden; ist das Glück ihm günstig, so erwartet ihn guter Lohn. Dies geschieht wegen des unter der Oberfläche des Wassers befindlichen Felsens, Punta de Diamante, der für Unkundige die Einfahrt sehr gefährlich macht. Auch auf der Seite der Stadt Puerto de Santa Maria ist dieser Hafen nicht ohne Vorsicht zu befahren wegen des Sandes, auf dem Schiffe leicht stranden, wie ich selbst gesehen. Auf der Spitze einer Felsenreihe steht bei Cádiz ein hoher Leuchtturm, der durch sein Licht die Segler mahnt, sich des Nachts der Küste nicht zu nahen. Auch außerhalb des Hafens sind Ankerstellen, wie die Arenas gordas und A las puercas. Dort hielten eben einige französische Kriegsschiffe und lauerten, ob kein Engländer oder Holländer aus dem Hafen auslaufe, um ihn dann auf hohem Meere zu verfolgen; diese Seemächte bekämpften sich damals. Nach einigem Warten liefen sie in den Hafen ein und durchschnitten majestätisch mit gespannten Segeln und weißer fliegender Flagge die Wogen; ihre Kanonen donnerten der Stadt ihren Gruß zu, der mit gleicher Sprache der Feuerschlünde erwidert wurde.

Doch es drängte uns, unsere Weiterreise anzutreten; galt es doch, steile Höhen zu übersteigen. Je näher wir Portugal kamen, desto schlechter wurde die Bewirtung. Als wir die Grenze überschritten hatten, zeigten sich die Leute weniger freundlich als die Spanier. Man sah uns Missionäre schon deshalb mit ungünstigem Auge an, weil wir von Spaniern begleitet wurden und für spanische Missionen bestimmt waren. Denn die Portugiesen lieben ihre Nachbarn wie der Habicht die Lerche; treffen sie einen einzelnen Spanier, so muß dieser auf Spott und Mißhandlung gefaßt sein. Nach manchen Beschwerden kamen wir in die Stadt Miranda. Dort suchten wir das Gasthaus, konnten es aber nicht finden, weil ein Schwarm von Portugiesen uns umringte und bald dahin bald dorthin schickte. Des Spottes müde, zeigte man uns endlich das rechte Haus. Der Empfang daselbst war sehr kalt. Wir waren abgemattet und suchten Ruhe. Während unsere beiden Knechte die wenigen Habseligkeiten in die Wohnung trugen, stutzte die vor dem Hause lachende Menge unsern Pferden die Schweife. Die beiden Spanier, denen die Tiere gehörten, durften keinen Einspruch wagen; sie hätten sich nur argen Mißhandlungen ausgesetzt oder gar ihr Leben gefährdet. Bei diesen Nationen gehen