Seite:Posse Band 5 0043.jpg

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5. Or. Reichsarchiv München.     1349 April 11.     Abb. Heffner VIII, 77.

Sekret (Witwe). Ein einfacher rechtssehender Adler, dessen Schwanz nicht, wie gewöhnlich, in Schnörkeln ausgeht, sondern natürlich, gerade abwärts steht (I, Taf. 52, 7).


6. Or. Reichsarchiv München.     1352 Sept. 21.     Mon. boica Tom. III, Taf. III, No. 14.

Witwe. In 16bogiger Einfassung rechtssehender Adler, auf dessen Brust rautenförmiger Schild mit vier Löwen (I, Taf. 52, 8).


Friedrich der Schöne


1. Or. Archiv Kloster Melk.     1313 Juni 12.     Abb. v. Sava a. O. 104, Fig. 8 und 106, Fig. 12.

Herzogssiegel. Sehr ähnlich dem Siegel Albrechts I. 2 (I, Taf. 44, 4), nur fehlen auf der unverbrämten Pferdedecke die Wappenschilde (I, Taf. 53, 1).

Rücksiegel: Der steierische Panther trägt den österreichischen Bindenschild auf dem Leibe, und zwar horizontal mit der Spitze nach vorwärts. Zwischen den Hinterfüßen und unterhalb des Schweifes eine heraldische Rose (I, Taf. 53, 2).


2. Or. Hausarchiv Wien.     1305 Juni 29.     Abb. v. Sava a. O. 105, Fig. 10.

Herzog. Ein Rosenornament aus sechs miteinander verbundenen Zirkelabschnitten umschließt den schräggestellten österreichischen Bindenschild, auf dem ein gekrönter Helm mit dem Pfauenfederbusch ruht. Zu jeder Seite des Schildes erhebt sich eine schlanke Säule, außerhalb welcher sich im damaszierten Siegelfelde je zwei übereinander stehende Vögel befinden. Die innere Seite der Zirkelabschnitte, sowie die Außenwinkel des Rosenornamentes sind mit Maßwerk ausgefüllt (I, Taf. 53, 3).


3. Gipsabdruck in der v. Savaschen Sammlung zu Wien No. 2012 (mit Jahr 1310).     Abb. v. Sava a. O. 106 Fig. 11.

Sekret aus der Herzogszeit. Der steierische Panther, den österreichischen Schild (schräg mit der Spitze nach rückwärts) auf dem Leibe tragend, zwischen beiden Hinterfüßen und unterhalb des Schweifes eine heraldische Rose (I, Taf. 53, 4). Wahrscheinlich auch als Rücksiegel benutzt.


4. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Stuttgart.     1315 April 16.     Abb. v. Sava a. O. 105 Fig. 9 und Heffner X. 78.

Königliches Thronsiegel (I, Taf. 53, 5).

Vorkommen: 1315–1330. In Gebrauch von der Königskrönung bis Ende der Regierung, mit Ausnahme der Zeit von 1322–1325. Vgl. II. 4. Gebrauch mehrerer Siegelstempel.

Rücksiegel:

Gipsabdruck Siegelsammlung v. Sava in Wien.     Ohne Datum- und Provenienzangabe.     Abb. v. Sava a. O. 107 Fig. 14.

Ein sitzender Adler, den Kopf nach rückwärts gewendet (I, Taf. 53, 6). Das Siegel ist eine Verfälschung des Rücksiegels von Ludwig (I, Taf. 51, 1) im Gipsabdruck. Es wurde von Römer-Büchner in Frankfurt a. M. Sava ohne nähere Daten mitgeteilt. Haberditzl a. O. 659.


5. Or. Reichsarchiv München.     1318 Okt. 28.     Erw. Heffner No. 99 (mit unrichtiger Umschrift).

Königssekret. Ein einfacher rechtsschauender Adler (I, Taf. 53, 7).

Vorkommen: 1318–1329.


6. Or. Hausarchiv Wien.     1325 Sept. 3.     Abb. v. Sava a. O. 106, Fig. 13.

Königssekret. Im Siegelfelde schwebt ein einfacher Adler mit dem österreichischen Bindenschilde auf der Brust (I, Taf. 53, 8).


Isabella, Gemahlin Friedrichs


Or. Hausarchiv Wien.     1330 Juli 4.     Abb. Heffner IX, 79 und Ber. des Altertumsver. Wien 2, 110.

Die Königin sitzt auf einer Bank mit Spitzbogennischen, ohne Rück- und Armlehne, deren Fußbrett mit Blumen verziert ist. Unter der Laubkrone fallt der Schleier herab. Das lange, um die Mitte des Leibes ungegürtete Kleid ist am Halse verbrämt, darüber ein weiter offener, über den Schoß in Falten gelegter Mantel, dessen Säume gestickt sind und dessen Schnur an rosenförmigen Buckeln befestigt ist. Die Linke ist an die Brust gelegt, in der ausgestreckten Rechten der Reichsapfel. Im damaszierten Siegelfelde schwebt der Adler (I, Taf. 53, 9).


Karl IV.


1. Or. Gipsabdruck der Siegelsammlung Lepsius, Großherzogl. Bibliothek Weimar.

Reitersiegel, als Markgraf von Mähren. In der Rechten das gezückte Schwert, in der Linken ein quadrierter Schild (1 böhmischer Löwe; 2 · 3 luxemburger Löwe; 4 mährischer Adler). Lindner, Das Urkundenwesen Karls IV. und seiner Nachfolger, S. 45 (II, Taf. 1, 1).


2. Or. Landesarchiv Brünn.     1349 Juli 13.

Sekret, als Markgraf von Mähren. Ein quadrierter Schild (1 böhmischer Löwe; 2 · 3 luxemburger Löwe; 4 mährischer Adler), von zwei Greifen flankiert, darüber ein Engelsköpfchen mit fliegenden Bändern und ausgebreiteten Armen. Lindner a. O. 45 (II, Taf. 1, 2).

Vorkommen: Karl IV. führte es noch als erwählter König als Notbehelf in der Übergangszeit. Urkunden vom 19. September bis 4. Oktober 1346 tragen noch dieses Sekret.

Vgl. II. 5. Beurkundung und Besiegelung.


3. Or. Staatsarchiv Coblenz.     1346 Dez. 14.

Siegel, als König von Böhmen und Graf von Luxemburg (sigillum regni nostri Bohemie et comitatus Lutzilinburgensis). Der König, unbärtig und jugendlichen Antlitzes mit langen Locken, sitzt auf gotischem Throne, in der auf den Schoß gestützten Rechten das

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0043.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)