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Beschleunigung beträgt q²/r, mithin der Quotient aus transversaler Kraft und transversaler Beschleunigung, die „transversale elektromagnetische Masse"

(16b) .

Bei langsamer Bewegung ist, wie sich durch Reihenentwickelung von (15a) ergibt, der Impuls G annähernd der Geschwindigkeit q proportional. Hier wird die longitudinale Masse der transversalen gleich; dieses bei langsamen Kathodenstrahlen experimentell gefundene Resultat wird durch die Formeln (16a), (16b) im Sinne der elektromagnetischen Theorie erklärt. Als Grenzwert beider Massen erhält man:

(16c) ,

wo

bei Volumenladung,


bei Flächenladung;

ε=|e|/c bezeichnet hierbei den Betrag der Ladung, gemessen in absoluten elektromagnetischen Einheiten. Die genauesten Messungen an Kathodenstrahlen[1] ergaben:

.

Mithin erhalten wir als Radius des Elektrons

(16d)

Der geringfügige Unterschied des Zahlenfaktors, der Volumen- und Flächenladung trennt, kommt hier nicht so sehr in Betracht, wie die Unsicherheit in der Kenntnis des elektrischen Elementarquantums. Setzt man die Ladung des Elektrons gleich der Ionenladung, so gilt[2]

2 · 10-10 < |e| < 20 · 10-10,

mithin

10-13 cm < a < 10-12 cm,

Die elektrische Feldstärke |e|/a², die an der Oberfläche des ruhenden Elektrons herrscht, beträgt in absoluten elektrostatischen Einheiten 2·1015 bis 2·1016; von derselben Größenordnung

  1. S. Simon, Wied. Ann. 69. p.599. 1899; W. Seitz, Ann. d. Phys. 8. p. 33. 1902-
  2. Vgl. E. Riecke, Lehrb. d. Phys. II. 2 Aufl. p. 382 u. 386. 1902.
Empfohlene Zitierweise:
Max Abraham: Prinzipien der Dynamik des Elektrons (1903). Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1903, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prinzipien_der_Dynamik_des_Elektrons_(1903).djvu/47&oldid=- (Version vom 20.8.2021)