Seite:Prodromos (Altenberg).djvu/066

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Weshalb gräme ich mich?!? Ich, ich allein unter Tausenden lernte doch das Wesen der Liebe kennen – – –.“


* * *


„Der Duft deines Polsters, auf dem du eine Nacht lang geruht, und der den Duft deiner Haare, deines Atems, deiner Haut enthält, kann mein Dasein verschönern, verklären.“

„Dann gehe also hin, brich ein und bringe mir den ersehnten Smaragd-Schmuck!“

Da wuchs er sogleich von selbst zu seinen nächsthöheren Gipfeln empor und ohrfeigte sie. „Ihr habt eure Macht mitbekommen, um uns hinauf- nicht herunter zu bringen!“


* * *


Iss um zu leben, lebe nicht um zu essen! Wie lange dauert es, bis eine alte Erkenntnis durch irgend einen Hokus-Pokus zur Kraft eines unentrinnbaren Gesetzes anwachse in den Gehirnen!?!? Welches pikante Gewürz, um den Idioten Etwas mundgerecht zu machen?!? Es sei „gepfeffert“ – – –.


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Hat der Gedanke an eine alte harte Brotrinde aus bestem Landbrote für dich etwas Sympathisches?!?

Warte nun aber gerade so lange, bis dieser Gedanke für dich etwas direkt Beseeligendes erhält! Gerade so lange!

Empfohlene Zitierweise:
Peter Altenberg: Pròdromos. Berlin 1906, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prodromos_(Altenberg).djvu/066&oldid=- (Version vom 1.8.2018)