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Darum entschloß sich der Jüngling den Alten anzugreifen, und als er zum erstenmale auf ihn geschossen hatte, entstand wieder ein furchtbares Gebrause. Er hatte aber den Alten verfehlt und ein ganzer Schwarm Kugeln kam ihm selbst nun entgegen, doch vermochte der ihn gleichfalls nicht zu tödten. Als sie zum zweitenmale auf einander los gingen, schoß der Jüngling dem Alten mit seiner Flinte das Pferd unter dem Leibe todt und tödtete ihn selbst dann beim drittenmale mit seinem Hirschfänger. Da waren alle Hirsche und Rehe ordentliche Menschen, der flinke Hirsch aber war die schöne Jungfrau gewesen, die war jetzt auch mit allen ihren Dienerschaaren erlöst und heirathete den jungen Oberjägermeister, der war von Stund’ an ein mächtiger König. Und ich war auch mit auf der Hochzeit, dabei ging alles in gläsernen Pantoffeln, da stieß ich an einen Stein, da ging’s: klinglingling! und meine Pantoffeln waren entzwei.


20. Horle-Horle-Wip.

Es ist ein junger König gewesen, der reiste in seinem Lande umher und ließ ein Gebot ausgehen: in acht Tagen solle auf jedem Hause ein ordentliches Strohdach sein, und er ließ dabei sagen: in acht Tagen käme er wieder herum, wer dann keines hätte, der solle bestraft werden. Als die acht Tage herum waren, ging der König umher und fand einen alten Mann, der kein Stroh auf dem Dache hatte. Da fragte der König, warum er sein Gebot nicht erfüllt hätte, und der alte Mann antwortete:

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/101&oldid=- (Version vom 1.8.2018)