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Der Verwundete liegt im Elisabeth-Krankenhaus. Die Ärzte hoffen, ihn durchzubekommen. Das wäre alles.“

Edda fühlte sich tief beschämt. Während sie selbst und Heribert noch gar nichts zur Aufklärung des Verbleibs Tschandas erreicht hatten, war Terkellen bereits mit gewohnter Energie und Umsicht dem Holländer wieder auf die Spur gekommen. Ein schmerzlich-süßes Gefühl verdrängte jedoch ebenso schnell diese Empfindung ehrlichen Beschämtseins, als Terkellen doch noch und weit wärmeren Tones hinzufügte:

„Vielleicht sehen wir uns in Cordofan irgendwo wieder. Pelcherzim und ich steigen in wenigen Minuten auf … Alles Gute bis dahin, kleines Mä…“, – aber er verbesserte sich schnell, und seine Stimme bekam wieder den metallischen Kang: „Alles Gute also, gnädiges Fräulein …“

Edda lächelte still vor sich hin. „Kleines Mädeln hatte Rolf wie einst sagen wollen. Und wie unendlich lieb hatte diese vertrauliche Anrede stets aus seinem Munde geklungen! Wie oft hatte sie als wirklich kleines Mädel aus seinem Schoße gesessen und sich von ihm die wundervollen Märchen aus dem Orient erzählen lassen, die er so gut kannte und so farbenfroh und spannend zu Gehör zu bringen wußte …

Sinnend und völlig gefangen genommen von den Erinnerungen an ihre durch Terkellens stete Fürsorge etwas sonniger gestaltete Kindheit wandte sie sich den anderen wieder zu. Der argwöhnische,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/100&oldid=- (Version vom 1.8.2018)