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allen Grund zum Haß gegen die Engländer hatte. Er ist eben ein sehr kluger Mann, dieser Mossala Dschin, er wußte genau, daß die Gelegenheit zu einem neuen Aufstand für alle Zeiten verpaßt war, und er hat seine Einstellung zu den anglo-ägyptischen Behörden bis heute nicht geändert. Trotzdem …“ – der alte Tschan überlegte – „ja, trotzdem würde ich dem Burschen nie trauen. Er hat es eben damals 1914 verstanden, das Mischvolk der Dscharani dadurch gegen den Tschandu aufzuhetzen, weil dieser Frau Theresa als Europäerin bei sich behielt – – für lange Wochen, bis sie entfloh … Den Tschandu selbst hat sie nie verraten, hat nur angegeben, sie hätte aus den Gesprächen der Dscharani entnommen, daß in Chartum und im Sudan ein neues Blutbad drohe.“

Der Chinese hatte mit größtem Ernst gesprochen, und Hektor Pelcherzim hatte noch aufmerksamer zugehört. Tschan deutete nun auf den fernen riesigen Baobab: „Jedenfalls, – wir wollen gerade hier niemals auf Fräulein Hildes Verschwinden irgendwie hinweisen … Zwischen den Luftwurzeln des Baobab hatte sie ihren Lieblingsplatz, von dort verschwand sie in jener Nacht. Lassen wir die Vergangenheit ruhen. Die Gegenwart verlangt ohnedies den vollen Einsatz unserer Kräfte von uns.“

Pelcherzim kam aber doch noch einmal auf das unerwünschte Thema zurück: „Tschan, ich frage nicht aus Neugierde. Aber ich bin für klare Verhältnisse. Wenn der Tschandu nicht mehr

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)