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in Dscharani herrscht und vielleicht gar tot ist, wer in aller Welt hat dann diesen üblen Burschen van Zeerten durch Vermittlung des Griechen aus Chartum die Geldsummen geschickt und den Holländer veranlaßt, Tschanda zur Flucht zu verleiten?! Ich habe doch schließlich kein Brett vor dem Schädel, aber daraus werde ich nicht schlau. Tschanda mit ihrer geradezu hochmütig-eisigen Verschlossenheit und Zurückhaltung ist doch nicht so leicht durch läppische Märchen für irgend etwas einzufangen! Wenn das Mädel einen nur anschaut, glaubt man stets, sie klappte einem das Hirn und das Herz auf und läse darin wie in einem offenen Buche!“

Der Chinese beugte sich noch weiter über seinen dampfenden Braten. „Mossala Dschin …!“ flüsterte er ganz leise. „Und mein verehrter Herr vermutet dasselbe … – Über unsere Notlandung und den Motordefekt macht er sich keine Gedanken, im Gegenteil, wir haben hier am Wadi Tarbu einen sehr günstigen Ausgangspunkt für unsere Nachforschungen zufällig gefunden. Ihn bedrücken nur die Erinnerungen, – das ist’s!“

Pelcherzims mageres, braunes Jockeigesicht bekam einen weicheren Ausdruck, das ihm nun einmal eigentümliche scheinbar so lebensfrohe, beinahe leichtsinnige Lächeln verschwand, und um den kleinen, stets wie zu vergnügtem Pfeifen gespitzten Mund mit den etwas nach oben gebogenen Winkeln erschienen ein paar scharfe Falten.

„Armer Kerl, der Rolf!“ sagte er mehr zu sich selbst. „Dieses so verdammt ungerechte Leben

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)