Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/113

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weiß es leider sehr genau. Wenn das Mädchen, dessen Gesicht ich nur ein paar Sekunden sah, allein wäre, würde ich längst hinübergegangen sein. Araberinnen pflegen sich jedoch hier in diesem unsicheren Grenzstrich Cordofans nicht ohne Begleitung aus ihren Dörfern zu entfernen.“

Pelcherzim hatte inzwischen sein Fernglas, das ihm am gelben Riemen um den Hals hing, auf den Riesenbaum eingestellt, trotzdem jedoch sehr aufmerksam zugehört. Sein vorzügliches Zeißglas holte ihm den Baumgiganten in fast greifbare Nähe heran. Seine Blicke fraßen sich an den höchsten Spitzen der Krone förmlich fest.

„Donnerwetter, – eine Antenne!“ rief er halblaut. – Seine oft so burschikos-ungezwungene Art konnte er auch jetzt nicht verleugnen. „Zum Henker, – – meinst du, daß der Sultan Mossala Dschin durch diese nur schwer bemerkbare Rahmenantenne nebst Sender und Empfänger, die er in seinem Gebiet nicht zu montieren wagt, heimlich Verbindung mit Chartum unterhält?!“

Terkellen nickte. „Wahrscheinlich …! – Innerafrika ist im Grunde noch genau so „Schwarzer Erdteil“ mit weißen Flecken auf den Landkarten wie vor fünfzig, achtzig, ja hundert Jahren. Die weißen Flecken, die einst auf den Atlanten unerforschtes Gebiet bezeichneten, kann man heute nach dem Vordringen europäischer Zivilisation als Kulturtünche bezeichnen. Die ungeheuren Menschen- und Rassenmengen Afrikas bleiben sich und dem Althergebrachten treu. Sie nutzen

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)