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der sie kämpfte, war so offenkundig, daß Hektor bangster Ahnungen voll eine neue Frage stellte. Aber sie schüttelte den Kopf dazu, stieß plötzlich die Tür, die sich nach innen öffnete, noch weiter auf und deutete mit leuchtenden Augen auf eine kleine Hängematte aus feinstem Bast, in dem ein Bündelchen mit rosigem Gesichtchen ruhte.

„Mein Kind!“, erklärte sie leise.

Pelcherzim wurde es fast schwarz vor den Augen. Seine Nerven waren allzeit in bester Ordnung gewesen. Hier rebellierten sie. Er kannte ja Terkellens strenge, unerbittliche Grundsätze. Zu weiteren Fragen blieb ihm keine Zeit. Er mußte handeln, er mußte Hilde vorläufig verbergen.

Schnell teilte er ihr das Nötigste mit. „Zögere nicht …! Ich beschwöre dich! Nimm den Säugling und krieche hier die tiefe Regenrinne entlang … Ich werde Rolf entgegengehen und ihn fernhalten … Auf Tschan ist Verlaß … Er soll dich im Flugzeug verbergen – – vorläufig! Nur schnell …“

Er warf einen sorgenden Blick zur Seite. Von Terkellen war noch nichts zu sehen.

„Schnell!“ mahnte er nochmals. Die schlanke Frau in den leuchtenden Seidengewändern mit dem feinen Kopfschleier hob ihr Kind aus der Hängematte, bückte sich, griff nach einem kleinen Lederpäckchen und huschte an Pelcherzim vorüber in das steinige, jetzt leere Bett des Regenbaches. Als sie an dem Jugendfreunde vorüberkam, entglitt ihr das Lederpäckchen, und

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)