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Außer diesen Baggaras, Nachkommen der Hamiten, die zumeist einen gemilderten Negertyp darstellen, gab es noch unter den Kriegern einige Schilluks und mehrere Golos vom Bahr el Gazal, athletische Neger reinsten Blutes, den Massai der südlicheren Steppen nicht unähnlich. Eines hatten alle diese nunmehr zum Dscharani-Stamm durch den Tschandu verschmolzenen Vertreter der ehemaligen Mahdi-Anhänger gemeinsam: Neben einem schrankenlosen Fanatismus den ranzigen Hammelfettgeruch oder besser Gestank und das Hali, das heilige heimliche Zeichen der Mahdisten: Ein Stück durchlochten rötlichen Schiefers mit eingeritzten Koransprüchen an dicker Schnur um den Hals wie einen Orden. Ihre Bewaffnung bestand aus Vorderladerflinten mit Perkussionsschlössern, aus Lanzen mit breiten blanken Spitzen und ebenso breiten Haumessern in Lederscheiden. Einige führten auch vorsintflutliche Revolver.

Terkellen, der sich mit ihnen bequem verständigen konnte, befahl dem Führer der Leibgarde, für den Sultan eine Krankenbahre aus Ästen herzustellen, die zwischen zwei Reitdromedaren aufgehängt werden sollte. Die Dscharani zeigten sich durchaus willig und gehorsam. Sie hatten ein schlechtes Gewissen, ihre abergläubischen Herzen sahen in der Explosion des brennenden Baobab und in der Verwundung ihres Gebieters eine Strafe für so manche heimliche Gewalttat, die bisher ungesühnt geblieben.

Terkellen merkte es den auffallend eifrigen

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/129&oldid=- (Version vom 1.8.2018)