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war so sehr mit seinen ärztlichen Pflichten beschäftigt, daß er für Pelcherzim und Tschan zunächst kein Auge hatte.

„Tschan, wo hast du Hilde untergebracht?“ flüsterte Hektor sorgenvoll.

„Im Flugzeug, in der zweiten Kammer hinter dem Proviant“, wisperte der Chinese und musterte Pelcherzim forschend von der Seite. „Hat sie Ihnen mitgeteilt, wer der Vater ihres Kindes ist?! Was soll nur werden?! Wenn der Doktor davon erfährt, wird er …“

„Tschan, hierher!“ Terkellen hatte sich aufgerichtet. „Ihr beide, Hektor und du, bringt die Maschine nach Dscharani. Ihr seht drüben im Westen die Bergkette … Merkt euch die beiden spitzen Kegel. Zwischen diesen läuft die neu angelegte Straße durch die Sümpfe bis zum Dscharani-See … Laßt das Flugzeug mit Hilfe des noch intakten Motors rollen. Beeilt euch. Ich begleite den Sultan und seine Reiter …“

Es war Rolf Terkellen, die Kraftnatur, der Unbeugsame, Zielbewußte, der diese Befehle erteilte. Widerspruch fand er nicht. Pelcherzim und Tschan waren froh, mit Hilde zunächst einmal allein zu sein.

Die Reiter kehrten zurück. Diese Leibgarde Mossala Dschins bestand zumeist aus Halbnegern, aus Baggaras, hohen schlanken Gestalten in fast weißen Burnussen mit seltsamen Frisuren: In der Mitte ein kunstvoll durch Hammelfett aufgetürmter Haarwust, von dem gedrehte Strähnen bis tief ins Genick und über die Ohren hinabfielen.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)