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Regenrinne sandige Stellen die Spuren besonders scharf festgehalten hatten, verwischte er sie schleunigst mit seinen derben Tropenstiefeln.

Dann erfolgte das, was Terkellen hatte kommen sehen. Der obere Teil des Stammes des Baobab, wo die Hauptäste abzweigten, flog mit ungeheurem Knall auseinander. Ein gefährlicher Regen von brennenden Geschossen übersäte in weitem Umkreis das Wadi und droben die Wüste. Die Dromedare stoben mit hellen schrillen Schreckenschreien samt ihren Reitern auseinander. Meterlange Holzsplitter fegten wie Lanzen durch die brodelnde Luft, und eines dieser Geschosse traf den Sultan direkt unter dem Georgskreuz in die Brust, durchbohrte den weißen Rock und blieb zwischen den Rippen stecken.

Mossala Dschin war meterweit rückwärtsgetaumelt, griff mit den Händen haltsuchend umher und sank bewußtlos in den Sand.

Rolf Terkellen und Pelcherzim waren mit einigen Hautkratzern davongekommen. Terkellen hatte wieder für Sekunden jenen Ausdruck scheinbar ungebändigter Wildheit im Gesicht, der auch Edda von Bruck so stark abgestoßen hatte.

Ein hartes kurzes Auflachen kam über seine Lippen. „Gottesgericht, Hektor! Er oder wir. Ihn hat’s getroffen. Nun bin ich Herr von Dscharani …! Bevor der Bursche da gesund wird, falls er überhaupt mit dem Leben davonkommt, dürften wir all seine Geheimnisse aufgedeckt haben.“

Er beugte sich über den Sultan, zog den Holzsplitter heraus, verband die zackige Wunde und

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)