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Gravierungen am Laufe. Jeder Zweifel war ausgeschlossen, und diese Erkenntnis erschütterte ihn derart, daß er erst durch den Zuruf des Führers der Dscharanikrieger aus seinem dumpfen Brüten geweckt wurde.

Der Sultan war zu sich gekommen. Er lag bereits auf der durch Gras und Decken weich gepolsterten Bahre, er sah wohl etwas bleich aus, aber in seinen Augen glühte ein heimliches Feuer, und seine gelblichen Zähne kauten nervös die Unterlippe.

Terkellen erhob sich. Wie stets hatte er auch jetzt die Kraft gefunden, die trüben Gedanken von sich zu weisen. – „Tschan, bewahre das da auf!“

Mossala Dschin fragte unvermittelt, – das Sprechen fiel ihm schwer, da die Lunge offenbar mit verletzt war: „Weshalb wollen Sie so eilig nach Dscharani, Mr. Terkellen?!“

Trotz seiner oft recht impulsiven Natur sah Rolf rechtzeitig ein, daß einem Manne wie Mossala Dschin gegenüber Ehrlichkeit nur leichtfertige Torheit gewesen wäre. „Ihre Verletzung, Hoheit, verlangt sorgsamste ärztliche Behandlung“, lautete seine knappe Antwort. „Ich bin Arzt … Ich stelle Ihnen mein Wissen zur Verfügung …“

Der Sultan lächelte etwas. „Zu liebenswürdig, Doktor … – Gut, brechen wir auf … Mein bescheidenes Heim am Dscharani-See bietet allerdings mehr Bequemlichkeiten als die Wüste …“


Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)