Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/136

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in Verbindung. Alles, was die Technik zur Bequemlichkeit Seiner Hoheit irgend hatte leisten können, war hier in Dscharani zu finden, sogar elektrisches Licht. Als Edda vor nunmehr vier Tagen zusammen mit General Bewers, ihrer Mutter, ihrem Verlobten und Bewers’ Adjutanten von Chartum hier eingetroffen war, hatte sie all das voll bestätigt gefunden, was der galante Gouverneur ihr vorausgesagt hatte. „Glauben Sie ja nicht, Dscharani wäre etwa ein Niggerdorf mit einem sehr fetten, in einer alten Generalsuniform steckenden Beherrscher. Dscharani ist zweifellos wohl der kleinste, aber dafür auch der zivilisierteste Staat am Nordwestrande des Sudan. Sie werden staunen, Miß Bruck!“ – Und ob Edda gestaunt hatte! Schon die Landung auf dem kleinen Flugplatz außerhalb des Urwald- und Sumpfgürtels dieses Hochlandgebietes bewies ihr, daß Mossala Dschin in wenigen Jahren mit Hilfe europäischer Ingenieure und Techniker und durch seine zielbewußte Energie geradezu Fabelhaftes geschaffen hatte. Von dem Flugplatz lief die sauber geebnete Autostraße, vorläufig die einzige in Nordwestcordofan, auf einem festen Damm durch die früher so gefürchteten Sümpfe. Der Sultan hatte die gefährlichen Mückenschwärme, die einst die Malaria als ständigen tödlichen Gast hier hausen ließen, restlos beseitigt. Neben dem Fahrdamm von zehn Meter Breite roch es noch heute überall intensiv nach Petroleum. An anderen Stellen war der Urwald, der auf den Sumpfinseln in üppigster tropischer Pracht den allerbesten

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)