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die Arme zu schließen. Aber in dieser innigen Umschlingung und unter dem wahrhaft zärtlichen Kuß der mütterlichen Lippen fand Edda auch den Mut, ihrem eigenen Herzenskummer offene Worte zu verleihen. Nun, da sich ihre Seele aufgetan hatte, strömten hastig gehauchte Sätze unaufhaltsam über ihre Lippen, und diese Sätze klangen aus in der verzehrenden Angst um Rolf Terkellens Leben …

Theresa bog den Kopf zurück, lächelte geheimnisvoll und tätschelte beruhigend ihres Kindes tränenfeuchte Wangen.

„Sei ohne Sorge, Kind, Terkellen ist Manns genug, sich zu schützen, außerdem wacht die Vorsehung über ihm … – Komm’ nun … Auch ich habe noch nicht gefrühstückt …“

Aber Edda hielt die Mutter noch zurück.

„Ich hatte nachts einen recht peinigenden Traum, Mama … Auch das möchte ich dir anvertrauen. Ich fürchte, Teile dieser Traumgesichte waren Wirklichkeit. Es muß jemand durch das Fenster bei mir eingestiegen sein, ich fand eine zerrissene Stelle in dem Fenstervorhang, und …“

Theresa wich jetzt ihren Blicken aus. „Trinke nie die Limonade, die man dir für die Nacht bereitstellt … Gieße sie in das Waschbecken, sagte sie schnell und merklich verlegen. „Gehen wir, Kind … Und … hoffen wir …“

Mit diesen unklaren Andeutungen beendete sie diese intime Aussprache, die ihr endlich das geschenkt hatte, was bisher zwischen Mutter und

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)