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„Bleibe!“ befahl Terkellen herrisch. „Lasse dein Tier niederknien und öffne den Tragballen!“

Der Alte nickte mit stoischer Ruhe. „Wie du willst, Ferengi …!“

Er löste die Lederschnüre, und halbdürres Gras, wie es an den schattigen Fleckchen der Berglehnen wuchs, quoll hervor.

Inzwischen waren Pelcherzim und Tschan herbeigekommen und warteten gespannt die weitere Entwicklung der Dinge ab.

Aus Terkellens halb geschlossenen Augen flog ein forschender Blick rundum. Dann wandte er sich an den Chinesen, der stets einen Baggara-Speer mit sich herumschleppte. „Stoße mit aller Kraft in den Grasballen hinein! – Tu’s, – auf meine Verantwortung.“ Er hatte sich der deutschen Sprache bedient. Der Boma konnte daher nur aus der Armbewegung Tschans auf dessen Absichten schließen. Urplötzlich wurde er lebendig, verfärbte sich und sprang schützend vor den in Leder gehüllten Ballen.

„Herr, es ist nicht mein Sohn … Es ist eine Ferengi, eine Missi …“

„Eine Europäerin?!“ fragte Terkellen zweifelnd.

Er hatte hier einen ganz anderen Fang erhofft. Schon gestern und vorgestern waren ihm und seinen Begleitern heimtückische Kugeln aus schwer erreichbaren Schlupfwinkeln um die Ohren geschwirrt. Heute rechnete er mit einem noch unverfroreneren Attentat. Von wem diese hinterlistigen Angriffe ausgingen, wußte er. Er hatte geglaubt,

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)