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Brex wortlos eine kurze Pfeife mit einem eigentümlich geformten, aus Achat geschnittenen Kopf aus der Innentasche seines Rockes hervorgeholt und dazu ein flaches Silberbüchschen und eine silberne spitze Nadel.

Theresa von Bruck beobachtete ihn mit Staunen, dann mit Entsetzen.

Der Reverend spießte ein winziges braunrotes Kügelchen auf die Nadel, legte es in die kleine Öffnung des winzigen Pfeifenkopfes und rieb ein Zündholz an.

All das tat er mit einer gewissen Feierlichkeit.

Mit schwachem Knistern fing das Kügelchen Feuer, Brex sog den Rauch tief in die Lungen ein und atmete ihn bedächtig wieder aus. Der schwache Wind hüllte Theresa für Sekunden in eine seltsam aromatisch duftende Wolke.

Der Reverend lächelte nachsichtig.

Theresa hatte die Hände um die Lehnen des Korbsessels gekrallt und sich weit vorgebeugt.

„Mein Gott, – – Sie sind Opiumraucher?“ flüsterte sie scheu.

Brex bejahte. Er tat noch einen Zug.

„Sind Sie ebenfalls wie so viele der irrigen Ansicht, daß Opiumrauchen schädlich sei?!“

Er schüttelte leicht den Kopf.

„Nur der übermäßige Opiumgenuß ruiniert Körper und Hirn … Opium, in der Form von Tschandu genossen, ist ein harmloses Belebungsmittel. In Persien zum Beispiel hätten die Läufer, die noch vor zwanzig Jahren den Kurierdienst

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)