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ausschließlich besorgten, niemals so ungeheure Strecken zurücklegen können, wenn nicht die Opiumpfeife sie stets begleitet hätte … Und hier im Sudan würden die Anhänger des Mahdi niemals mit solcher Todesverachtung gegen die englischen Schnellfeuergeschütze angerannt sein, wenn nicht diese köstliche Droge all ihre seelischen Hemmungen, also Todesangst als Hauptsächlichstes, beseitigt hätte …“

Theresa starrte den blassen Mann in die jetzt fast zärtlich leuchtenden Augen.

„Aber … aber … Opium gilt doch allgemein für äußerst verderblich“, sagte sie vollkommen verwirrt.

„Man könnte dasselbe von allen harmlosen Lebensmitteln behaupten, gnädige Frau, denn übermäßiges Essen ist ebenfalls schädlich, besonders in heißen Zonen.“

Inzwischen hatte Theresa von Bruck neuen Anlaß gefunden, ihre Meinung über dieses Rauschgift mit aller Entschiedenheit zu vertreten.

„Hauptmann Bewers äußerte letztens, als er meinen Mann und mich durch das Eingeborenenviertel geleitete und uns einige verdächtige Kaffeehäuser zeigte, daß die immer deutlicher spürbare Aufsässigkeit der farbigen Bevölkerung wahrscheinlich auf Opiumgenuß zurückzuführen sei. Die Polizei hat auch auf sein Betreiben den Karawanenverkehr schärfer überwacht und fünf Beduinen verhaftet, die zwischen Früchten versteckt größere Mengen reinen Opiums in die Stadt einschmuggeln wollten. Leider sind die fünf Leute in der

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)