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Mit überlautem Kreischen und Krächzen flatterte ein ganzer Schwarm Aasgeier empor und kreiste wütend über die Störung in engen Spiralen über dem völlig ausgeplünderten Wrack eines großen Flugzeugs, neben dem sechs völlig kahl genagte menschliche Skelette und ein von den Aasvögeln bereits halb zerfetztes totes Dromedar lagen, das jedoch noch keinerlei Verwesungsgeruch ausströmte.

Pelcherzim und Tschan hatten einen schnellen beredten Blick gewechselt. „Die Lichtsignale!“ wisperte der Chinese. „Das Dromedar ist frisch erschossen worden …!“

Bewers hörte davon nichts. Die Aasgeier lärmten zu stark.

„Es ist die von van Zeerten gekaufte dreimotorige Maschine“, sagte Pelcherzim ganz laut. „Wer sind die Toten?!“ – Er glitt aus dem Sattel, schritt vorwärts, und Bewers und Tschan folgten ihm, während Gardner und Francois sowie die drei Dscharani-Krieger sich mehr im Hintergrund hielten.

Von dem großen Flugzeug fehlte alles, was nicht niet- und nagelfest. Die Steppenbewohner hatten es allmählich vollkommen abgewrackt und sogar die Motoren mitgeschleppt. Die Maschine bildete nur noch ein Gerippe, sogar die Tragflächen waren größtenteils verschwunden, und der ringsum tief aufgewühlte und von zahllosen Spuren bedeckte Boden bewies, daß tatsächlich irgend ein wandernder Beduinenstamm zufällig diese kostbare Beute gefunden und gründlichst abmontiert

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)