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– – der alte Osmali muß früher mal Bandit gewesen sein!“

Nun, dieser Bandit hatte es vorgezogen, allen unbequemen Fragen dadurch auszuweichen, daß er schleunigst zur Stalltür geeilt war und diese gleichfalls aufgeschlossen hatte. Gackernd und bellend, meckernd und blökend und miauend wälzte sich eine förmliche Tierwoge aus dem geräumigen Stalle ins Freie: Hühner, drei fette Hunde, Ziegen, Schafe, eine Katzenfamilie und als letzter ein Hyänenhund, der einen festen Beißkorb aus Eisenblech trug, also sicherlich nicht harmlos war. Das buntgemischte Viehzeug verteilte sich froh über die Terrasse, nachdem es seinen Herrn stürmisch begrüßt hatte.

Terkellen mußte lachen. Die Terrasse wimmelte jetzt von Tieren, und der hohe feste Zaun, der das Gärtchen umgab, war allerdings sehr am Platze.

Dann verschwand der Boma in einem Anbau des Stalles, und Tschanda erklärte neckend:

„Ahnen Sie, was er dort treibt, Herr Doktor? – Er badet, er … duscht …!! Er wird sofort in einem Anzug und Aufzug erscheinen, der nichts von dem Osmali übrigläßt, wie Sie ihn kennenlernten. Vorläufig will ich also hier die Hausfrau spielen. Treten Sie näher … Mein Sommerpalast dort ist übrigens noch europäischer eingerichtet …“

Rolf fand aufs neue bestätigt, daß Tschanda sich hier in ihrem Wesen sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte. Sie gab sich weit freier und natürlicher

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/186&oldid=- (Version vom 1.8.2018)