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sich anlehnenden Häuser zu verbergen, von denen das eine als Stall benutzt wurde. Die Bewässerung des Gärtchens erfolgte durch ein von erblindeten Dromedaren in Gang gehaltenes primitives, aber praktisches Schöpfwerk, ähnlich einem Göpelwerk unserer Bauerngehöfte. Die beiden blinden Dromedare schritten unablässig im Kreise umher und bförderten in fünf Eimern das kostbare Naß aus einem zwanzig Meter tiefen natürlichen Brunnen nach oben, wo es sich durch hölzerne Röhren auf die kleinen Äcker verteilte.

Die drei Steinhütten Osmalis (nach Landesart war Lehm, Kuhmist und Heu in feinstem Gemengsel als Mörtel verwendet worden) besaßen sauber gerahmte kleine Fenster mit starken Eisengittern, sehr feste Türen mit hölzernen Kunstschlössern und leichte Dächer aus Palmenblättern, die der Luft genügend Durchzug gewähren.

Der alte Boma holte unter einem Stein einen hölzernen Schlüssel von ganz eigentümlicher Form hervor, schob ihn in das Schlüsselloch der Tür seiner Hütte (Tschanda bewohnte die zweite) und öffnete mit einer gewissen Feierlichkeit – vielleicht war’s auch scheuer Stolz – die Tür. Terkellens Staunen wuchs, als er in ein Heim hineinblickte, das er bei diesem wenig sauberen und keineswegs appetitlichen Einsiedler niemals vermutet hätte. Tschanda stand mit einem rätselvollem Lächeln daneben.

„Nicht wahr, Herr Doktor, Sie sind verblüfft! Ich war es auch. Echte Teppiche, zierliche Möbel, ein weiß emaillierter eiserner Herd, Aluminiumgeschirr,

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/185&oldid=- (Version vom 1.8.2018)