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Tschanda ist das Kind Oliver Brex’ … Sie werden das längst geahnt haben.“

„Ja …, das habe ich geahnt …“

„Brex ist … tot … vielleicht“, fuhr Theresa fort. „Brex hat sein Kind nicht nach Cordofan bringen lassen … Ich weiß es!“

Ihr Blick, der den des Generals festhielt, bekam einen eigentümlich weltentrückten Ausdruck.

„Woher wissen Sie das?!“ fragte der General ohne besonderes Interesse.

„Mein Gefühl sagte es mir.“

Charly Bewers’ gebräuntes Gesicht wurde hart in jeder Linie. „Gefühle trügen … Ich habe meine Spione, Theresa. Wer war der Mann, der vor Ihnen im Mondlicht an den Tennisplätzen stand, als Sie … Tschandu geraucht hatten?! Er sprach zu Ihnen, und Sie schienen einer Ohnmacht nahe. Was sprach er? Mein König hat mich in Chartum als Gouverneur eingesetzt, damit ich dieses Land von der Pest eines Rauschgifthandels befreie, den wir schon aus Gründen der eigenen Sicherheit nicht dulden können. – Wer war der Mann, was sprach er?“

Bewers wünschte nur eine Bestätigung seiner Vermutung zu erhalten, nichts mehr.

Theresas weltenferner Blick glitt zur Seite, umfing die Ruinen des Kastells und streifte das fast prunkvolle Grabmal ihres Gatten. Der schlanke, sehnige General Bewers, dessen Schläfen silbergrau unter dem Tropenhelm schimmerten, hatte den Oberkörper etwas vorgebeugt und ließ kein Auge von den immer noch so reizvollen Zügen

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/196&oldid=- (Version vom 1.8.2018)