Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/204

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des Kastells hinabgeschleudert hatte, – dieses Bewußtsein, daß sein heimtückischer, nie zu fassender Gegner gleichzeitig an diesen gefährlichen deutschen Gästen wertvolle Verbündete gefunden haben könnte, bestärkte ihn nur in dem Entschluß, durch einen einzigen Gewaltstreich sich der immer bedrohlicher werdenden Umklammerung durch seine heimlichen Feinde endgültig zu entziehen.

Inzwischen hatte Edda scherzend und etwas übertrieben übermütig ihre Mutter und die Herren ringsum beruhigt.

„… Ein Sturz aus dem Sattel, – das war alles“, meinte sie vollkommen harmlos und glaubwürdig. „Ich war eben leichtsinnig. Ich wollte Ain Halfa durch die Berge erreichen, verirrte mich, sah von ferne einen Reitertrupp, der mir nicht ganz geheuer erschien, und entfloh allzu überstürzt, da ich die Leute für Tuaregs hielt … Ein Beduine, dem ich nachher begegnete, verkaufte mir die bessere Garnitur seines Burnus, und – – da bin ich! Wirklich, Mama, die Beule am Kinn hat gar nichts zu bedeuten, am übelsten ist es meinem Reitanzug ergangen, ich sehe nicht gerade salonfähig aus …“

Frau Theresa, die ehrlich beglückt war, die Vermißte nun wohlbehalten in die Arme schließen zu können, küßte sie herzlich und führte Edda dann ins Zelt und drückte sie in einen der Stühle. Pelcherzim war sofort mit einer Eislimonade zur Stelle, Bewers füllte ein Weinglas, und Mossala Dschin brachte ein paar höfliche Redensarten des

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/204&oldid=- (Version vom 1.8.2018)