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den Herrn und den weit unangenehmeren Pelcherzim. Vorhin hatten die beiden sehr leise miteinander geflüstert, aber er hatte leider kein Wort davon auffangen können.

Bei Bewers im Zelte sah es nicht viel anders aus. Die beiden persönlichen Ordonnanzen und Diener des Generals, altgediente farbige Unteroffiziere, die unbedingt zuverlässig waren, säuberten nochmals die Schußwaffen, während Bewers selbst am Tische auf feinstes, aber starkes Seidenpapier mit Hilfe eines Kodewörterbuches einen langen Chiffrebefehl schrieb. Als er damit fertig, rollte er das Papierblättchen zusammen, schob es in eine dünne Aluminiumhülse und winkte dem Feldwebel Ali zu. Der athletische Nubier erhob sich, öffnete des Generals großen Koffer, der Alis spezieller Obhut anvertraut war, und entnahm dem kleinen Käfig eine blaugraue Taube, die etwas müde ins Licht blinzelte. Gleich darauf schlich Ali in die Hausruine, erkletterte die eine Wand und gab die Taube frei, die lautlos davonstrich. Es war die letzte aus dem Käfig. Nachmittags waren bereits zwei andere zur nächsten Militärstation heimlich aufgestiegen. Der Telefonleitung vertraute Bewers keine Befehle an. Mossala Dschin war ihm technisch zu modern geworden. Drähte ließen sich anzapfen.

Ali verharrte noch eine Weile droben auf der Mauer im Schutz der Büsche und Mimosen und hielt Ausschau nach irgend etwas Verdächtigem. Als er den Kopf drehte, gewahrte er im nebenan liegenden Hofraum, der einen kleinen

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)