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ansehen, wie viele, viele sich in Qualen winden … Morgen komme ich wieder.“

„Lügner …!“ murmelte Oliver Brex und zog die Decke über den Kopf und sah den Lichtschein der Laterne verschwinden. – Der Sultan schritt sehr hastig davon. Es waren die quälenden Gedanken, die ihn vorwärtstrieben. Brex’ Voraussage seines entsetzlichen Endes wäre vielleicht ohne jeden Eindruck auf ihn geblieben, wenn die Anzeichen einer unklaren Katastrophe sich nicht so bedenklich gemehrt hätten. Der geheimnisvolle Feind, der auch heute wieder den bösen Scherz mit dem Aasgeier ersonnen und ausgeführt hatte, kam ihm nicht aus dem Sinn. Hinter alledem steckte mehr als nur die Rachsucht eines minderen Geistes.

Aber je weiter Mossala Dschin sich von seinem Opfer entfernte, das nun fast zwei Jahrzehnte in jenem Stollen in unzerreißbaren Ketten steckte, desto mehr schüttelte er auch diese Beklemmung von sich ab, desto fester war er entschlossen, nun mit einem raffiniert ersonnenen einzigen Schlag all diese Widerwärtigkeiten von sich zu werfen. Er schlüpfte vorsichtig ins Freie, schob die Steinplatte wieder vor den Zugang und schlich, geschützt durch die Finsternis und die Bodengestaltung, wieder dem Lager zu. –

Francois Lebattier hatte in seinem reichbewegten Dasein schon oft peinliche Minuten zu überstehen gehabt, in denen seine Freiheit und sein Leben ausschließlich von seinen Fähigkeiten abhingen, aus Schwarz Weiß zu machen oder schneller

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)