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Terkellen schaute ihr forschend in das schmale Gesicht, das etwas bleich geworden. Die Ähnlichkeit mit dem Tschandu Brex und mit dem Ölgemälde im Dscharani-Schloß war ihm noch nie so aufgefallen wie jetzt.

„Wartet hier!“ befahl er kurz, und seinem Stimme hatte wieder jenen metallischen Klang, der jeden einschüchterte. Er trat vor, legte die Hände als Schalltrichter an den Mund und rief dem Anführer drunten zu:

„Ich komme! Ich habe dir eine Botschaft zu übergeben.“ Dann stieg er die enge Schlucht abwärts und stand nun vor dem Vermummten, dessen Tuaregtracht im Lichte des gerade wolkenfreien Sternenhimmels dem kundigen Auge Terkellens keinerlei Unstimmigkeiten verriet. Schweigend reichte ihm Terkellen das Papier, schweigend nahm es Mossala Dschins Verbündeter entgegen und winkte einen anderen Reiter heran, dem er etwas zuflüsterte. Eine allzu moderne, allzu neue Karbidlaterne puffte auf, der Anführer drehte Terkellen den Rücken zu und las. Er brauchte endlose Zeit dazu, und als er sich wieder umwandte, lag es wie ein Schleier über seinen Augen. Seine Stimme klang brüchig und mühsam beherrscht. Sein Englisch war durchsetzt mit allerlei Sprachbrocken.

„Wer gab Ihnen das Papier, Herr?“

„Das Papier gab mir der Herr der Steine.“

Der Anführer fuhr zurück. Sein Gaul bäumte sich.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/239&oldid=- (Version vom 1.8.2018)