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Pelcherzim mit flackernder Stimme. „Tschan, denke an Frau Theresa und …“

„Zwei Lebende sind wertvoller als zwei Tote“, schnitt der Alte ihm das Wort ab. „Man hat uns nicht bemerkt … Mossala Dschin’s Banditen spielen wieder die Tuaregs … Still, – was war das?!“

Das Geknatter erstarb … Über den Wipfeln der Oase tauchte im Südosten ein greller Lichtschein auf, – noch ein zweiter, und in das Surren der Propeller der Flugzeuge, die ganz tief dahinstrichen, mischte sich das aufreizende Tacken von Maschinengewehren. –

General Charly Bewers hatte von der Höhe der Ruinenwand, die ihm genügend Deckung bot, nur ein eng begrenztes Sehfeld. Er konnte nichts Bestimmtes feststellen, aber seine Überzeugung, daß sich hier ein Unwetter zusammenballte, wurde noch bestärkt, als er drüben gen Westen aus dem Tarfid el Imar Lichtblitze auffunken sah, zweifellos Signale. Er betete selten, der rauhe Kämpe, – jetzt betete er, daß die Brieftaube ihr nahes Ziel erreicht haben möge, allerdings war sein Gebet mit stillen Flüchen gespickt. Er überlegte noch, wo und wie er die Damen Bruck am sichersten unterbringen könnte und ob es nicht ratsam sei, sich der Person des Sultans sofort rücksichtslos zu bemächtigen. Er überlegte zu lange. Er hatte den Gegner unterschätzt. Als die ersten Schüsse fielen, erschien der Sultan, gestützt auf seinen Leibdiener, vor seinem Zelt und lud seine Büchse.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/243&oldid=- (Version vom 1.8.2018)