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wie ein Trunkener, die Hand gegen die linke Brust gepreßt. Sein Gesicht war kittgrau, die Augen eingefallen.

Bewers stützte ihn. „Mann, – auch verwundet?“

„Es ist … aus mit mir“, lallte Gardner. „Aus, ganz aus … Aber Francois, der Halunke, starb vor mir …“ Er fletschte die Zähne in einer so haßerfüllten Grimasse, daß Bewers erschrak. „Tschandu, Exzellenz“, quetschte er undeutlich mit letzter Kraft hervor, „– es war meine Quittung für meine vergifteten Zigaretten.“ Dann sank sein Kopf zur Seite … Bewers ließ den schlaffen Körper zu Boden gleiten.

Über ihm kreiste noch die eine Maschine. Der grelle Lichtkegel wanderte, zuweilen spuckte das Maschinengewehr noch ein paar Kugeln … Aus ihren Verstecken krochen jetzt auch die wenigen Überlebenden der Leibgarde des Sultans hervor, verstörte Burschen, teilweise verwundet, dazu die Diener, Köche und Schofföre der übel zugerichteten Autos. Zufällig getroffene Dromedare wälzten sich am Boden, stießen markerschütternde Schreie aus und erbrachen sich im Todeskampfe und besudelten das Gras mit dem grünen Inhalt ihrer Mägen.

Allmählich trat wieder Ruhe ein. Bewers erteilte die nötigen Befehle mit gewohnter Zielklarheit. Er ließ die Oase nach den Bruck’schen Damen, nach Pelcherzim und Tschan gründlichst absuchen. Auch das zweite Flugzeug war gelandet, vier Maschinengewehre waren auf erhöhten

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/247&oldid=- (Version vom 1.8.2018)