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Der Sultan, aschgrau im Gesicht, hatte die nach dem Smaragd ausgestreckte Hand längst wieder sinken lassen. Aus seinen flackernden Augen drängte sich immer mehr ein tückisches Flimmern in den Vordergrund. Seine Oberlippe zog sich empor und legte die starken weißen Zähne bloß, seine Nasenflügel machten die Bewegung mit … Der Blutrausch überkam ihn. Das Getränk von Marsal und Mädchenblut pochte in seinen Adern wie Fieber.

„Reißt ihr die Kleider herunter!“ befahl er heiser. „Sie soll tanzen, – – den Tanz des Mohns, und dann wird sie ihren Lebenssaft hergeben bis zum letzten Tropfen!“

Simkinson wurde gepackt, weggedrängt, – der riesige Neger streckte die Hand nach Tschanda aus.

In Terkellens Tropenhelm lag die kleine Pistole, die er neben den anderen Waffen stets bei sich trug. Er hob die Hände, zielte, stand aufrecht. – „Ein Wort noch, Sultan …“. Seine Stimme dröhnte durch die Kuppel.

„Die erste Kugel Ihnen, Sultan, sobald mich jemand anrührt! Ich warne Sie!“

Ein eigentümliches Schwirren folgte dem letzten Wort. Terkellen fühlte einen derben Schlag gegen die Stirn, taumelte zurück, etwas Blankes fegte an seinem Gesicht vorüber und klatschte klirrend gegen die Wandbespannung …

Dann erloschen sämtliche Lichter.


Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/271&oldid=- (Version vom 1.8.2018)