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Bewers fuhr herum und packte Tschan bei der Schulter.

„Verdammt, mir geht ein Licht auf …! Handelt es sich um die Beduinin, die euch an dem zerstörten Baobab am Wadi Tarbu entschlüpfte – angeblich! Sollte das etwa …“ – er stockte und suchte nach Worten – „etwa Miß Hildegard, die Verschollene, gewesen sein? – – Sie ist’s! Tschan, Kopf hoch, mich ansehen!! Sie ist’s! Und was soll’s mit dem Kinde?!“

Tschan holte ganz tief Atem. Einmal mußte die Wahrheit ja doch an den Tag. Er erzählte alles, er redete sich in Eifer hinein, er verteidigte seinen Liebling Hilde, er beteuerte, daß sie Furchtbares erlebt haben müsse, aber nicht eine Silbe habe sie darüber verloren.

Der General starrte nachdenklich durch die Büsche hinüber zum weißen Turm des Verwaltungsgebäudes der Leprasiedlung. Sein strenges braunes Gesicht mit den festen Linien wurde immer finsterer. „So, - – und dann entfloh sie euch aus dem Flugzeug …! Mit ihrem Kinde! Oder – – jemand nahm sie mit sich, der allgegenwärtig ist, der sich Schlüssel zurechtfeilte: Der Tschandu!“ Seine metallische Stimme schwoll an. „Nun ist mir auch Herrn Mossalas erstaunliche Hast erklärlich, mit der er den Baobab vernichtete. Ahnt denn Terkellen so gar nichts davon, daß die Beduinin seine Schwester war?“

Tschan hüstelte trocken. „Ich fürchte, Exzellenz … Er fand in der Asche einen Büchsenlauf, und das ausgeglühte Stück Eisen liegt jetzt unten

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/279&oldid=- (Version vom 1.8.2018)