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vortäuschten, schälten sich vier Baggarakrieger heraus, Leute aus Dscharani, warfen die Lederhüllen in den Sand, rissen die Tiere herum und jagten auf die beiden Europäer zu, ihre Karabiner halb im Anschlag.

Pelcherzim hatte eins von Terkellen ebenfalls gelernt: Das grimme, harte, kurze Auflachen!

Von der Schießkunst der Dscharanis hielt er nicht viel. Von der eigenen wußte er, was er sich zutrauen durfte.

„Kehrt, Hilde … Galopp!!“

Der Berbergaul blieb zurück … Sie fegten dahin, daß Sand und Steine stoben, dann kam die erste Talkrümmung nach Westen zu, eine Gruppe hochstämmiger Feigenbäume und Mimosengestrüpp wuchsen am Nordabhang, Pelcherzim drehte sich im Sattel um, vier Schüsse knallten, ein fünfter, sechster folgten, – ein dumpfer Fall, ein Aufschrei, das Wimmern eines Kindes, und nochmals vier Schüsse … Drüben wälzten sich vier Tiere im Geröll, vier Reiter lagen dicht daneben, der eine wollte auf die Beine, – – ein allerletzter Schuß, und Pelcherzim glitt totenbleich aus dem Sattel und kniete neben Hilde, die mit vorgestreckten Händen bewegungslos in einer Sanddüne ruhte, während ihr armes Reittier sich krampfhaft hin und her wälzte und seine Todesschreie mit denen der angeschossenen Artgenossen drüben vereinte.

Hildes blauer Haik war ihr halb über den Kopf geflogen. Der Säugling auf ihrem Rücken,

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)