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Es gab jetzt für sie keine Hemmungen mehr. Was gesagt werden mußte, sollte heute endlich rücksichtslos ausgesprochen werden.

Gardner duckte sich noch scheuer in seine Sofaecke hinein. Diesen Ton kannte er an Edda … In demselben Tone hatte sie ihm vor einer Woche erklärt, als er sie wieder einmal in einem Anfall von Lüsternheit allzu stürmisch küssen wollte, diese Art Intimitäten müßten zwischen ihnen ein Ende haben … „Ich denke, wir kennen uns nun …! Ein Handkuß genügt!“ – Törichterweise hatte er damals auftrumpfen wollen. „Du vergißt, daß du mir zumindest zu Dank verpflichtet bist, denn ich habe Tschadas Abwege bloßgelegt und schweige zu alledem …!“ – Nie wieder hätte er sich zu einer solchen Äußerung hinreißen lassen. – „Du bist noch weniger wert, als ich bisher glaubte“, hatte Edda erwidert, ihm den Rücken gekehrt und das Zimmer verlassen. Gardner blieb wie ein geprügelter Hund zurück.

Dieselbe Edda sprach hier mit erhobener Stimme nun auch das Niederschmetterndste für die verwirrte, völlig überraschte Frau Theresa aus:

„Tschanda verkehrt in Luxusstätten, Tschanda hat sich ein abscheuliches Laster angewöhnt, Mama … Ich darf nicht länger schweigen. Heribert hat sie wiederholt getroffen, hat es mir erzählt, und als ich letztens Tschandas Schrank durchsuchte, fand ich eine Opiumpfeife mit einem kostbaren Achatkopf, ein goldenes Büchschen voller Opiumpillen zum Rauchen und eine silberne spitze Nadel … Als ich sie in Gegenwart Heriberts zur

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)