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geht es um Wichtigeres, um Tschandas Seelenheil … An die Ungefährlichkeit des Opiumgenusses glaube ich nicht. Tschanda ist seit Wochen völlig verändert. Du selbst, Mama, hast ihre nervöse Gereiztheit wiederholt gerügt. Wir müssen Mittel und Wege finden, unsere Jüngste dem Einfluß dieses Holländers van Zeerten zu entziehen, denn ich, Mama, habe mir seit langem über van Zeertens scheinbar so selbstloses Interesse für uns allerlei Gedanken gemacht und werde nun erst recht den Verdacht nicht los, daß er im Auftrage eines anderen handeln könnte, der dich von Ägypten her kennt.“

Nun war endlich auch das ausgesprochen, was Edda seit Monaten schwer bedrückt hatte. Sie atmete erleichtert auf, und als sie bemerkte, wie die Mutter mit noch tiefer gesenktem Kopf die Finger so fest ineinanderschlang, daß sich abermals die Knöchel weiß abzeichneten, ward ihr das zur Gewißheit, was Terkellen letztens vorsichtig angedeutet hatte: Daß van Zeerten in Amsterdam überhaupt kein einschlägiges Geschäft für die Verwendung feiner Stickereien besäße und zumeist in Berlin in einem Hotel wohne und seine monatlichen Reisen von Amsterdam nach Berlin nur vortäusche. „Dagegen unterhält er lebhafte Beziehungen zu Chartum“, hatte Terkellen weiter erklärt, „bezieht von dort reichliche Geldmittel und dürfte alles in allem eine etwas problematische Natur trotz seines Biedermannstyps sein.“

Ja, – van Zeerten war eine zweifelhafte Persönlichkeit, und die Überzeugung, daß der

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/46&oldid=- (Version vom 1.8.2018)