Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/47

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

massige, stiernackige Holländer lediglich im Auftrag dritter Personen handelte, weckte in Eddas mißtrauischer Seele nur neue ungewisse Befürchtungen.

Sie lehnte jetzt neben dem Sessel der Mutter und schaute ernst und gedankenvoll vor sich hin …

Heribert Gardner, der zu seiner Befriedigung und Beruhigung feststellen konnte, daß das heraufziehende Familiengewitter ohne stärkere Einschläge wieder abflauen würde, hatte wieder in seiner Sofaecke Platz genommen und spielte den anscheinend gelangweilten Beobachter. Aber in seinem eitlen, engen Herzen regte sich längst die Eifersucht auf Doktor Rolf Terkellen, und wenn er nicht Eddas kalt-ablehnende, warnende Blicke so sehr gefürchtet hätte, würde er vorhin mit Freuden Frau Theresa beigesprungen sein und Terkellen als prahlerischen Dilettanten gleichfalls angeprangert haben.

Frau Theresa waren Eddas Andeutungen über van Zeertens fragwürdige Rolle als wohlmeinender Geschäftsfreund zur schreckvollen Offenbarung geworden. Noch nie hatte sie sich die Mühe gegeben, van Zeertens Entgegenkommen, Charakter und Gesamtpersönlichkeit irgendwie zu analysieren, niemals war in ihr der Argwohn wach geworden, der scheinbar so gutmütige Holländer könnte ein Vertrauter Oliver Brex’ sein.

In diesem Punkte überschaute sie das heimtückische Spiel weit besser als Edda.

Brex vergaß nie, vergaß nichts, vergab nie,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)