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„Was redest du da, Rolf?! Königin?! Königin?! Das kann doch nur heißen, daß ein Halbnegerfürst des fernsten Sudan die schöne Europäerin seinem Harem einverleibt gehabt hatte?!“

Er zog seine Hand zurück und sprang auf, ging um den Tisch herum und stellte sich neben den Sessel des Freundes. „Rolf, mal ganz ehrlich! Keine Andeutungen mehr, kein Ausweichen! Tschanda hat afrikanisches Blut in den Adern, – das ist’s, das erklärt alles, das ist die richtige Deutung für ihren Elfenbeinteint, für ihr schwarzes Haar, für die dunklen, starren Sphinxaugen!“

Terkellen hob den Kopf und schaute den Freund mitleidig an.

„Armer Kerl, – – es stimmt …! Tschanda ist die Tochter Tschandus, eines Engländers, der England glühend haßte und …, – hallo, was gibt’s, alter Heide?!“

Der Chinese war lautlos eingetreten.

„Herr Doktor, Fräulein Edda bittet Sie, sofort mit den nötigen Medikamenten nach oben zu kommen, da ihre Schwester ohnmächtig geworden und nicht wieder zu erwecken ist. – Fünf Pfeifen schlechtesten Opiums waren zu viel“, fügte er von sich aus mit besonderer Betonung hinzu. –

Auf dem Diwan im Salon Theresas lag die wachsbleiche Tschanda und atmete kaum merklich. Ihr ganzes Gesicht glänzte von klebrigem, kaltem Schweiß, der immer wieder aus den Hautporen hervordrang, so oft auch Edda die Haut mit Kölnischem Wasser abrieb. Tschandas mattschwarze Seidenbluse war geöffnet, und Edda erneuerte

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)