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in nichts an den blonden Familientyp derer von Bruck erinnert. – Weshalb blickst du mich plötzlich so überrascht an, Rolf? Dachtest du, ich wäre blind?!“

Doktor Terkellen schüttelte den Kopf. „Du bist leider zu wenig blind, wie mir nun klar wird. Sprich weiter …“

Hektor Pelcherzim trommelte etwas nervös mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Es gibt da nicht mehr viel zu sagen … Ich habe um Tschanda geworben, andere haben es getan, aber niemand hatte Erfolg … Zuweilen glaubte ich hoffen zu dürfen, diese eigenartig anziehende Mädchenblüte würde sich mir erschließen. Dann tauchte der Holländer mit Tschanda in den Tanzdielen und Luxusbars auf … Ich hasse diesen aufgeschwemmten, grinsenden Burschen, der für seine Niedertracht eingesperrt werden müßte. Fünf Opiumpfeifen, – – als Tschan dir dies meldete, setzte mein Herzschlag aus! Das Mädchen sinkt, rutscht ab, wird … verkommen … Das befürchtest du gleichfalls, Rolf. Hilf mir und ihr … Du kannst es!“

„Ich könnte es, ja …“ sagte Terkellen leise. „Ich werde es tun, wenn die Zeit da ist … Nur einen Irrtum möchte ich berichtigen, Hektor: Tschanda wird nicht sinken. Im Gegenteil … Tschanda wird vielleicht, vielleicht eine kleine Königin werden …“

Pelcherzim griff über den Tisch nach des Freundes Hand. Seine Züge hatten sich entfärbt … In seinen Augen flackerte die Angst …

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)