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5. Kapitel.
Tschandas Flucht.

Rolf Terkellen hatte dem Freunde nur angedeutet, was droben bei Brucks vorgefallen war. Pelcherzim merkte ihm an, daß er vieles verschwieg. Er fragte nichts, er wußte, daß seine teilnahmsvollsten Fragen Terkellens düstere Stimmung nur verschlimmern würden.

Wohl zehn Minuten lang sprach keiner von beiden ein Wort. Jeder hing seinen wenig angenehmen Gedanken nach.

Dann glitt der lautlose Tschan ins Zimmer. Sein unaufgefordertes Erscheinen bedeutete nie etwas Gutes. Terkellen schüttelte den schweren Ballast seiner Enttäuschungen von sich und fragte hart und auf alles Mögliche gefaßt:

„Was gibt’s denn wieder, alter Heide?“

Tschan atmete hastig. Er, der sich rühmen durfte, durch nichts aus dem seelischen Gleichgewicht zu geraten, stammelte heiser und überhastet:

„Die gnädige Frau und Fräulein Edda sind in der Diele. Man hat Tschanda entführt – über das Dach … vor wenigen Minuten … Frau von Bruck hat es zufällig gesehen … Der Diwan, auf dem Tschanda schlief, ist leer …“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/91&oldid=- (Version vom 1.8.2018)