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zu Gotiani, und deß Heiligen Römischen Reichs Fürst zu Schwaben, zu Catalonia, Asturia etc. Herr in Frießlandt, auff der Wendischen Marck, zu Portenaw, zu Biscaia, zu Molin, zu Salins, zu Tripoli, und zu Mecheln, etc.

Bekennen öffentlich mit diesem Brieff, und thun kund allermänniglich; Nachdem wir, als Römischer Käyser, nach Eingang unser Regierung, einen, gemeinen Reichs-Tag allhier gen Wormbs außgeschrieben und benennet haben, allerley deß heiligen Reichs, gemeiner Christenheit, und Teutscher Nation Anliegen, nottürfftig zu handeln, darauff auch Chur-Fürsten, Fürsten, und andere Stände deß heiligen Reichs, persönlich, und durch ihre Bottschafft, mit Gewalt, bey uns gehorsamlich erschienen seynd, und mit derselbigen, zeitigem Rath und hoher Vorbetrachtung, Verwilligen, Zugeben und Annehmen, ein Regiment, wie in unserm Abwesen im heiligen Reich regiert werden soll, auch Fried und Recht, und was daran hanget, im Reich, nachdem darauff als Grundfesten, alle Recht und Gewält ruhen, geordnet, beschlossen, auffgericht, und zu halten fürgenommen: Daß wir uns auch neben solchen, dem Allmächtigen GOTT zu Lob, und gemeiner Christenheit zu Ehren, und obbestimpten unserm löblichen Fürnehmen und Förderung, Handhabung, und Gutem, mit den obberührten unsern Chur-Fürsten, Fürsten und gemeiner Versamlung vereinigt und vertragen haben, und thun das hiemit in Krafft dieses Brieffs und Abschieds, wie hernach von Artickeln zu Artickeln geschrieben stehet.

1. Und erstlich haben wir uns mit gemeldten unsern lieben Freunden, Neven, Oheymen, Chur-Fürsten, Fürsten und Ständen, und sie wiederumb mit uns, vereinigt, daß obgemeldt unser geordnet und beschlossen Regiment und Cammer-Gericht, auff Montag nach S. Michaelis-Tag, schierstkommend, zu Nürnberg anfahen soll, also, daß unser verordneter Statthalter und vier Räth, der Chur-Fürst, die zween Fürsten, Prälat und Graff, auch die zween von Stätten, die sechs, so von Chur-Fürsten, und Kreyssen verordnet sind, Inhalt der Ordnung deß berührten unsers auffgerichten Regiment, deßgleichen unser Cammer-Richter, Beysitzer, und andere deß Cammer-Gerichts Personen, so darzu verordnet, zu Nürnberg gewißlich, ohn einigen Auffhalt oder Verzug, seyn und auff den folgenden Dienstag dasselbig unser Regiment und Cammer-Gericht anfahen, handeln und thun sollen, nach Vermög der beyder unser deßhalben auffgerichten, vereinigten und beschlossenen Ordnungen des Regiments und Cammer-Gerichts.

2. Und soll sich das erst viertheil Jahrs, von demselbigen Montag nach Sanct Michaelis Tag, das ist der dreyssigst Tag deß Monats Septembris, über dreyzehen Wochen, daß ist, den neun und zwantzigsten Tag deß Monats Decembris, schierst darnach enden. Und auff denselbigen neun und zwantzigsten Tag Decembris der ander Chur-Fürst, auch die andere zween Fürsten, darzu der Prälat, Graff, und die zween von den Stätten, denen nach der Ordnung an unserm Regiment zu sitzen gebühret, daselbst zu Nürnberg seyn, also, daß sie alsbald an der abweichenden Chur-Fürsten, Fürsten, Prälaten, Graffen, und dero von der Stätt, Statt antreten, und ihren Standt dreyzehen Wochen, das ist, biß auff den ersten Tag deß Monats Aprilis, deß 1522. Jahrs, verwesen. Und darnach soll es also für und für mit denen nach ihrer Ordnung gehalten werden, daß jeder dreyzehen Wochen an dem Regiment sitze, und in dem von niemandts Eintrag oder Mangel beschehen oder erscheinen, wie dann solchs von einem jeden Stand, Inhalt unsers Regiments Ordnung, bewilligt und angenommen ist.

3. Und haben sich unsere Freund, Neven, und Oheymen, die Chur-Fürsten, nachfolgender Ordnung an unserm Regiment zu sitzen, vereinigt, nemlich, das erst viertheil Jahrs, das ist, auff den dreyssigsten Tag deß Monats Septembris, biß auff den dreyssigsten Tag Decembris, unser lieber Freund und Chur-Fürst, der Cardinal und Ertz-Bischoff zu Mäyntz, etc. Das ander viertheil Jahrs, von demselben dreyssigsten Tag Decembris biß auff den ersten Tag Aprilis, deß zwey und zwantzigsten Jahrs, unser Oheym, Pfaltz-Graff Ludwig, etc. Das dritt viertheil Jahrs, von demselben ersten Tag Aprilis, biß auff den ersten Tag Julii, deß obbestimpten Jahrs, unser Neve der Ertz-Bischoff zu Trier, etc. Das vierdt viertheil Jahrs, von dem ersten Tag Julii, biß auff den letzten Tag Septembris, desselben Jahrs, unser Oheym, Hertzog Friederich von Sachsen, etc. Das fünfft viertheil Jahrs, von demselben letzten Tag Septembris, biß auff den dreyssigsten Tag Decembris, 1523. Jahrs, schierst darnach folgend, unser Neve, der Ertz-Bischoff zu Cölln, etc. Deß sechsten viertheil Jahrs, von demselben dreyssigsten Tag Decembris, biß auff den ersten Tag Aprilis, deß jetzt angezeigten Jahrs, unser Oheym, Marggraff Joachim von Brandenburg, etc. Und alsdann soll der Anfang wiederumb an unserm Freund,

Empfohlene Zitierweise:
Karl V.: Römischer Käyserlicher Majestät Abschied, auf dem Reichs-Tag zu Wormbs, Anno 1521. aufgericht.. Friedrich Lanckischens Erben, Leipzig 1713, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichstagsabschied_von_1521.pdf/2&oldid=- (Version vom 7.11.2023)