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dem Cardinal und Ertz-Bischoff zu Mäyntz seyn: und hinfür, nach jetzt angezeigter Ordnung für und für umbgehen und gehalten, und je dreyzehen Wochen für ein viertheil Jahrs, wie obangezeigt stehet, gerechnet werden.

4. So haben die Fürsten, Geistliche und Weltliche, under jhnen zu solchem Regiment erwählt, sechs Geistliche und sechs Weltliche: nemlich Geistliche, den Cardinal und Ertz-Bischoff zu Saltzburg, die Bischoffe zu Bamberg, Würtzburg, Speyer, Straßburg und Augspurg. Von Weltlichen Fürsten, Hertzog Friedrich von Bäyern, Hertzog Georgen von Sachsen, Hertzog Willhelm von Bäyern, Marggraff Casimirn von Brandenburg, Hertzog Heinrichen von Meckelnburg, und Marggraff Philipsen von Baden: Also daß derselbigen, je ein Geistlicher und Weltlicher, ein viertheil Jahrs nach dem andern sitzen, und under jhnen umbgehen, wie oben von den Chur-Fürsten, gemeldt. Und soll der Cardinal und Ertz-Bischoff von Saltzburg, und Hertzog Friederich von Bäyern, das erst viertheil Jahrs, das auch auff den dreyssigsten Tag deß Monats Septembris angehen soll, sitzen, Das ander viertheil Jahrs der Bischoff von Bamberg und Hertzog Georg von Sachsen, Das dritt viertheil Jahrs, der Bischoff von Würtzburg, und Hertzog Willhelm von Bäyern, Das vierdt viertheil Jahrs, der Bischoff von Speyer, und Marggraff Casimir von Brandenburg, Das fünfft viertheil Jahrs, der Bischoff von Straßburg, und Hertzog Heinrich von Meckelnburg, Das sechst viertheil Jahrs, der Bischoff von Augspurg, und Marggraff Philips von Baden. Und soll der Anfang alsdann wiederumb an Saltzburg, und Hertzog Friederichen von Bäyern seyn, und nun hinfüro nach jetztgemeldter Ordnung für und für, wie mit den Chur-Fürsten, under jhnen gehalten, und auch, wie gemeldt, dreyzehen Wochen für ein viertheil Jahrs gerechnet werden.

5. Es haben auch die bemeldte Fürsten deß Reichs, diese hernach bestimpte Geistliche und Weltliche Fürsten, nach Vermög eines Artickels in unserm Regiment verleibt, auß jhnen erwehlt und ernennt, dergestalt, ob der angezeigten zwölff Geistlichen und Weltlichen Fürsten einer in eigner Person nicht erscheinen möcht, daß er alsdann auß denselben einen bitten mög, jhn zu verwesen, oder so keiner zu erbitten, daß unser Statthalter einen auß denselben erfordern möcht. Und sind diß die Geistliche Fürsten: Der Bischoff zu Wormbs, Eystett, Costentz, Hildeßheym, Passaw, Freysingen, Münster und Regenspurg. Von Weltlichen Fürsten, Hertzog Ludwig von Beyern, Hertzog Heinrich und Hertzog Hans von Sachsen, Hertzog Hans von Beyern, Hertzog Erich und Hertzog Heinrich der Jünger von Braunschweig, Marggraff Ernst von Baden, Landt-Graff Philips zu Hessen, Landtgraff Johann von Leuchtenberg, die Fürsten zu Anhalt, Graff Herman oder Graff Willhelm von Hennenberg.

6. Zu unserm Statthalter an unser Regiment haben wir verordnet den Hochgeborenen Fürsten, Herrn Don Ferdinandum, Infanten in Hispanien, Ertz-Hertzog in Oesterreich, etc. unsern freundlichen und lieben Brudern und Fürsten.

7. Item, so haben wir uns mit Chur-Fürsten, Fürsten und Ständen, und sie herwiederumb mit uns, unsers Cammer-Richters und der zweyer Beysitzer von Graffen oder Herrn, vereinigt, und nemlich zum Cammer-Richter N. und zu zweyen Beysitzern N. verordnet und gesetzt.

8. Item, wöllen die Chur-Fürsten ihre Räth, nemlich sechs an Unser Regiment, und sechs an unser Cammer-Gericht, verordnen, die redlich, verständig und geschickt seyn sollen, also, daß dieselbe auff bemeldte Zeit, nemlich auff Montag nach S. Michaelis Tag, zu Nürnberg seyen, an jhrer statt zu sitzen, und dieselben zu verwesen.

9. Und sind die zwölff auß den sechs Kreyssen, wie hernach folgt, ernennt, nemlich an unser Regiment, auß dem ersten Kreyß N. auß dem andern Kreyß N. aus dem dritten N. etc.

10. Auß dem ersten Kreyß an unser Cammer-Gericht N. auß dem andern N. etc.

11. So sind diß die Prälaten, so nach angezeigter Ordnung benennt, der jeder ein viertheil Jahrs, etc. Erstlich der Apt zu Salmansweiler. Das ander viertheil Jahrs der Apt zu Schussenried. Das dritt viertheil Jahrs der Apt zu S. Corneli im Niderlandt. Das vierdt viertheil Jahrs der Probst zu Bechtelßgaden.

12. Und dieweil wir jetzund mit allerley obliegender Bürden und Beschwerung belästiget sind, so haben sich Chur-Fürsten, Fürsten und Stände auß gutem freyen Willen, uns zu unterthänigem Gefallen, dem Heiligen Reich zu Gutem, und damit Fried und Recht im Reich gepflantzt werde, unser Regiment und Cammer-Gericht ein Zeitlang auff jhr Darlegen und Kosten zu unterhalten bewilliget, damit mitler Zeit, mit unserm Rath und Hülff, andere und beständige Weg zu der beyder Underhaltung fürgenommen

Empfohlene Zitierweise:
Karl V.: Römischer Käyserlicher Majestät Abschied, auf dem Reichs-Tag zu Wormbs, Anno 1521. aufgericht.. Friedrich Lanckischens Erben, Leipzig 1713, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reichstagsabschied_von_1521.pdf/3&oldid=- (Version vom 7.11.2023)