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So raffe denn dich eilig auf,
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft,

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Und zum Erwerben Muth.


Ach nein! erwerben kann ich’s nicht,
Es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
Wie droben jener Stern.

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Die Sterne, die begehrt man nicht,

Man freut sich ihrer Pracht,
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.

Und mit Entzücken blick’ ich auf,

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So manchen lieben Tag,

Verweinen laßt die Nächte mich,
So lang’ ich weinen mag.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland (Hrsg.): Taschenbuch auf das Jahr 1804. Cotta, Tübingen [1803], Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_a_d_Jahr_1804_Wieland_u_Goethe.pdf/135&oldid=- (Version vom 7.1.2019)