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Gegen der Universität über liegt das ehemalige Jesuiten-Kloster, das nun auch eine Tuchfabrique ist, worinn ansehnliche Arbeiten gemacht werden.

Ueberhaupt sucht man unter der itzigen, so wie unter der vorigen Regierung ein starkes Augenmerk auf die Verschönerung der Stadt zu richten. Die neuangelegten Häuser auf dem Thiermarkt und ohnweit dem Dom geben volle Beweise davon.



Fünfter Brief.

Der Mainzer ist ein schöner und starker Schlag Leute, hat ungemein viel muntern Witz und Laune. Man glaubt auf einmal in eine ganz neue Welt versetzt zu seyn, wenn man aus den Niederlanden kömmt, und den so auffallenden Unterschied zwischen den Einwohnern beider Länder gewahr wird. Der Charakter des Mainzer ist mehr leicht als schwer, so wie sein Umgang sehr angenehm ist; daß das Klima hierauf den meisten Einfluß habe, ist schon oben bemerkt worden. Er zeichnet sich auch in der

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/28&oldid=- (Version vom 23.11.2023)