Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/113

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guten und vortrefflichen sich dadurch gegen allerley Verfolgungen zu decken suchten. Vinzenz erzählt ein paar schaudernde Beyspiele von dem Unwesen, den die Mitglieder dieses Ordens in Preußen trieben. Zwey Ordensritter, Meinhard von Aberhand und Hans von Harf wurden eines Morgens an einer Eiche vor Marienburg aufgehenkt gefunden mit den Zeichen der Fehme, und kein Mensch getraute sich zu behaupten, daß die Ritter unschuldig gewesen wären, obgleich sie jedermann vorher als rechtschaffene unbescholtene Männer gekannt hatte. Man klagte es dem Hochmeister, und bat ihn, bewaffnete Mannschaft gegen die Mörder auszuschicken. Dieser lehnte es aber ab, und als er um die Ursache befragt wurde, und einige Ritter vorlaut wurden, erklärte er mit fürchterlichem Ernste, daß man über Dinge sein Urtheil zurück halten sollte, die man nicht verstünde. Ob die Fehme in Preußen auch besondere Stühle gehabt habe, erhellt aus den dunkeln Nachrichten nicht, die wir darüber bey den Chronikenschreibern haben, denn keiner spricht davon, als Vinzenz und Dusburg, wozu Hartknoch eine unbedeutende Note gemacht hat. Vielleicht läßt sich auch das