Seite:Von der stiftung und den schicksalen der universität zu Marburg.pdf/2

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§. 2.

Hessen-Cassel und Hessen-Marburg haben dieselbe gemein-schaftlich.       Nur höchstgedachter herr landgraf Philipp christmilden andenckens hinterliesse zwar vier herren söhne, namentlich Wilhelmen den IV., Ludewigen den IV. oder den älteren, Philippen den jüngern und Georgen I. Allein in seinem letzten willen, welchen er 1562 errichtet,[1] verordnete derselbe, daß

     "Landgraf Wilhelm[2] neben landgraf Ludwigen[3] die universität zu bestellen haben sollten."[4]

     §. die universität etc.

     beym Lünig tomo IX. des reicharchivs bl. 779.

     Gründliche erzehlung die Marburgische succession betreffend.

     p. 237 num. 1. 5. 6. und p. 435.

derohalben auch hochgedachte beyde fürsten den 22. mai 1567 die universität alleine in pflichten genommen,

     l. c. p. 444.

I.

      Aus der promotionsrede des prof. Rudolphs Goclenius,[5] welche in den panegyricis academiae Marburgensis,[6] so 1590 zu Marburg gedruckt sind, erhellet auch dies. Denn bl. 124 lautet es also:

     "Sed cum hoc fieri sine tuo concessu, clarissime et amplissime vir, Hermanne Lersnere, fas non sit, vt cui illustrissimi nostri Principes

  1. Das Testament Philipps ist gedruckt in: Hessische Landtagsabschiede 1526-1603, hrsg. von Günter Hollenberg, Marburg 1994.
  2. Wilhelm IV. wurde nach Philipps Tod der erste Landgraf von Hessen-Kassel.
  3. Ludwig IV. wurde nach Philipps Tod der erste und einzige Landgraf von Hessen-Marburg. Seine Linie starb mit seinem Tod 1604 aus.
  4. Wie in der Einleitung bereits erläutert wurde, fiel die Universität keinem Alleinerben zu, sondern sollte laut Philipps letztem Willen von seinen Söhnen gemeinsam geführt werden. Dieser Umstand brachte in der Folgezeit einige Konflikte mit sich, wie auch bereits erwähnt wurde.
  5. Rudolf Goclenius der Jüngere wird ebenso wie sein Vater im Marburger Professorenkatalog verzeichnet. Da aber nur der Jüngere in Marburg zum Magister promoviert wurde, dürfte hier der Sohn zitiert worden sein.
  6. Das Werk wurde von der Universität Halle digitalisiert. Die Seitenangabe 124 bezieht sich auf den zweiten Teil des Werks. In der digitalen Version befindet sich das Zitat auf S. 224.