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Augenblick kommen, wo sie sich sagen: „Hier fühle ich mich unbehaglich. Was tue ich nur? Mache ich dies so oder so? – Ich will mich doch schließlich nicht blamieren!“

Das Bewußtsein: „Ich beherrsche die Regeln des guten Tones vollständig!“ wird jedem eine äußere und innere Ruhe und Sicherheit verleihen. Und diese Sicherheit ist’s, die gar nicht hoch genug zu bewerten ist! In dieser Sicherheit liegen Vorteile für den Einzelnen, die vielfacher Art sind. Was nützt dem Begabtesten die Überzeugung von seinen Fähigkeiten, wenn er plötzlich durch das Sprungbrett „Freie Bahn dem Tüchtigen“ emporschnellt in einen Kreis, in dem er sich nun unsicher bewegt und deshalb unbehaglich fühlt? Eine rechte Freute am Erfolg wird er nicht haben. Erst wenn er sich bewußt ist: „Ich beherrsche nun auch das, was man „Benehmen“ nennt,“ beginnt der volle Genuß am Erfolg, mag dieser nun Reichtum, höhere Stellung oder sonstwie heißen.

Ein sicheres Auftreten gehört mit zur „Persönlichkeit“; erreicht wird es mit dadurch, daß man auch über das Bescheid weiß, was der gute Ton verlangt.

Wer es weiterbringen will, eigne sich beizeiten ein sicheres Benehmen an! Wer es schon zu etwas gebracht hat, ergänze das, was ihm in dieser Beziehung noch fehlt! Wir sind eine Kulturnation, und zur Kultur gehört der Anstand genau so wie die Sittlichkeit!




Hier sollen nun noch einige Dichterworte zu unserem Thema angeführt werden:

„Anstand ziert und kostet nichts.“

„Willst Du wissen, was sich ziemt,
So frage nur bei edlen Frauen an.“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Wie benehme ich mich?. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1921, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_benehme_ich_mich.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)