Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/76

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Als er zum ersten Mal auf dem Burschenhause war, wurde er in Folge eines Mißverständnisses von dem Senior derselben in etwas barscher Weise empfangen. Da Löhe hierauf erklärte, wieder gehen zu wollen, wurde der Senior höflich und forderte ihn auf zu bleiben.

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 Löhe gefiel sich jedoch dort so wenig, daß er seinen Besuch erst nach acht und dann nach vierzehn Tagen und so fort immer seltener wiederholte, bis ihm nicht zu seinem Misvergnügen der Rath gegeben wurde, bei seinem mangelhaften Interesse an den Angelegenheiten der Burschenschaft lieber aus derselben auszutreten. Er fühlte sich wie von einer Last befreit, als sich sein Verhältnis zur Burschenschaft gelöst hatte. „Die Burschen“, so erzählt er den Hergang einem Freunde, „haben mich von ihrer Gesellschaft wieder ausgeschlossen, weil ich an ihren Zwecken zu wenig Antheil nahm. Dies ist wenigstens der Grund, den sie angaben. Ich bin also wieder ein Obscurant wie vor. Darüber ist meine Seele voll Dankens und Rühmens gewesen. Mein Gott hat mich in meine Stille zurückgewiesen, nicht jene. Sie haben mich beschimpfen wollen und habens nicht einmal bei den Menschen erreicht, ich habe unter ihnen selbst noch vier Jünglinge, welche sich durchaus nicht wollen wehren lassen, meinen näheren Umgang zu suchen, und noch viele, die mir wohlwollen. Vor mir selbst aber haben sie ganz recht gethan. Ich gehörte nicht hin, hab’ blos den Rath des Rectors Roth befolgt, gegen meine innere Stimme, so ist’s ganz recht, daß ich so bin ausgestoßen worden aus dem Ort, wohin ich nie hätte gehen sollen. Mein Gott schafft selbst alle Hindernisse bei Seite, die mir den Weg zu Ihm sperren und schwierig machen könnten. Die Welt, auch die außer den Burschen, mag mich nicht; es wird ihr unheimlich bei mir wie mir bei ihr: o daß es zum Zeichen werden möchte, daß ich von der Welt