Steinverwandelte Zwerge

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Steinverwandelte Zwerge
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 40–41
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
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32.
Steinverwandelte Zwerge.
Spieß Vorrede zum Hans Heiling.

In Böhmen nicht weit von Elnbogen liegt in einem rauhen aber schönen Thal, durch welches sich die Egger [41] bis beinahe ans Karlsbad in mancherlei Krümmungen durchwindet, die berühmte Zwergenhöhle. Die Bewohner der benachbarten Dörfer und Städte erzählen davon folgendes. Diese Felsen wurden in alten Zeiten von kleinen Berg-Zwergen bewohnt, die im Stillen da ihr Wesen trieben. Sie thaten niemanden etwas zu Leid, vielmehr halfen sie ihren Nachbarn in Noth und Trübsal. Lange Zeit wurden sie von einem gewaltigen Geister-Banner beherrscht, einmal aber, als sie eben eine Hochzeit feiern wollten und darum zu ihrer Kirche ausgezogen waren, gerieth er in heftigen Zorn und verwandelte sie in Stein oder vielmehr, da sie unvertilgbare Geister waren, bannte er sie hinein. Die Reihe dieser Felsen heißt noch jetzt: die verwünschte Zwergen-Hochzeit und man sieht sie in verschiedenen Gestalten auf den Bergspitzen stehen. In der Mitte eines der Felsen zeigt man das Bild eines Zwergs, welcher, als die übrigen dem Bann entfliehen wollten, zu lange im Gemach verweilte, und, indem er aus dem Fenster nach Hilfe umherblickte, in Stein verwandelt wurde.

Auch zeigt man auf dem Rathhause zu Elnbogen noch jetzt die verbannten ruchlosen und goldgeizigen Burggrafen in einem Klumpen klingenden Metall. Der Sage nach soll niemand, der mit einer Todsünde befleckt ist, diesen Klumpen in die Höhe heben können.