Über meinen gestrigen Traum
[50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen verdaut.
Nichts essen. Auch war ich gestern bezecht.
Doch warum träume ich immer nur schlecht,
Nie gut. Das kann ich nicht verstehen.
Ob auf der Seite, ob auf dem Rücken
Immer nur Schlimmes. „Alpdrücken.“
Aber Name ist Schall und Rauch.
Meist von der Schule und vom Militär – –
Als ob ich schuldbeladen wär – –
Und manchmal kniee ich oder sitze ich,
Du weißt ja, wie neulich!
O, es ist greulich.
Warum man das überhaupt weitererzählt?
Weil man da frei heraus lügen kann. –
Aber so ein Traum quält.
[51] Gestern hab ich noch anders geträumt:
Da waren etwa hundert Personen.
Wo die Buchbinders wohnen.
Dann haben wir auf dem Dachsims getanzt.
Dann hast du mich, sagst du, aufgeweckt,
Und ich, sagst du, sagte noch träumend erschreckt:
Ich weiß nur noch: ich war vom Dach
Plötzlich fort und bei dir und war wach.
Und du streicheltest mich wie ein Püppchen
Und fragtest mich – ach, so rührend war das –
Hast du gepflanzt!? Ein Sternschnüppchen?“